Sonntag, 12. März 2017

Tessa Korber: Die Katzen von Montmartre

- ermitteln in einem Mord- und Entführungsfall.


Taschenbuch, 254 Seiten
btb, November 2016

Vielen Dank an das Bloggerportal, das mir das Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat.


Inhalt
Auf dem Friedhof des Montmartre ist ein junges Mädchen ermordet worden, dessen Familie dort begraben ist - neben der letzten Ruhestätte Heinrich Heines. Außerdem ist die beliebteste Katze Grisette offensichtlich entführt worden.
Sie gehört Madame Chauchat, Besitzerin eines Zeitungskiosk, ehemals Prostituierte. Sie gehört zum inneren Kreis des echten Montmartre, abseits der Touristenströme, genau wie Madame Valladon, die eine Patisserie betreibt. Sie hat eine schwere Bürde zu tragen, da ihr Vater an einem grausamen Mord beteiligt war und voller Reue lange im Gefängnis gesessen hat. Täglich besucht sie sein Grab und trifft dabei auf den Friedhofskater Bonnard, den Trostkater, da alle ihn streicheln und sich ihm anvertrauen.
So behält er den Überblick über sein Viertel, zu dem auch der schwarze, unabhängige Kater Dégas gehört, der eine Suche nach Grisette mobilisiert. Dabei helfen auch Suzanne, die Katze von Madame Valladon, sowie Pablo und Miró, ihre beiden Kinder, zwei jugendliche Abenteurer, die im Bistro von Monsieur Moulin leben.
Um die Riege der berühmten französischen Maler zu ergänzen, fehlt noch der Kater Matisse aus dem Andenkenladen Monsieur Martis. Matisse hat einen schwarzen, heimatlosen Einwandererjungen ausfindig macht und möchte ihn gegen die Néons verteidigen, die Schutzgelder von den Malern und Andenkenverkäufern vor Sacre Coeur erpressen.

Neben dem Jungen taucht auch noch ein Maler auf, der sich in einer Gruft auf dem Friedhof einquartiert. Hat er mit dem Mord zu tun? Und welche Rolle spielt der junge Künstler Emile, der im Bistro arbeitet? Der ermittelnde Commissaire Bonenfant hat schließlich einen Verdacht, wer das junge Mädchen ermordet haben könnte, aber es sind die Kater und Katzen, die beide Fälle schließlich lösen.

Bewertung
Ein sehr unterhaltsamer Krimi, der größtenteils aus der Perspektive der Kater und Katzen erzählt wird. Wir erfahren, wie gut diese Tiere riechen können und die Anwesenheit anderer wahrnehmen. Natürlich handeln und erscheinen sie bei alldem allzu menschlich. Ihre Reflektionen über das Leben, die Liebe und die Kriminalfälle neben ihrem Katzendasein machen ebenso wie die Darstellung des "wahren" Montmartre den Charme dieses Kriminalromans aus. Der Mordfall selbst wirkt ebenso konstruiert, wie die allzu harmonische Auflösung am Ende, an dem wirklich alle Fäden zusammenlaufen und es für jeden ein Happy End gibt. Gut, dass die Katzen im Vordergrund stehen ;)

Ein lockerer, leichter und unterhaltsamer Krimi für Katzenfreunde!