Montag, 28. November 2016

James Matthew Barrie: Peter Pan

- ein klassisches Märchen, gelesen mit Mirella.

Buchdaten
Bibliophile ungekürzte Ausgabe mit Illustrationen von Robert Ingpen, 216 Seiten
Verlag: Knesebeck Verlag
Erschienen am: 30.September 2010
Uraufführung des Theaterstücks: 1904
Erstveröffentlichung des Romans: 1911
ISBN-13: 978-3868732733

"Nur die Heiteren und Unschuldigen und Herzlosen können fliegen." (S.209)

Das Lesen dieses Kinderbuch-Klassikers bedeutet für mich Vergleiche mit der Disney-Verfilmung zu ziehen, die ich als Kind gemeinsam mit meiner Familie gesehen habe und schließlich als Mutter zweier Kinder erneut genießen durfte.

Gleich vorne weg- ich mag die Disney-Verfilmung. Sie ist witzig, phantasievoll, zwar mit Klischees besetzt, aber immer liebevoll. Die Figuren sind herrlich überzeichnet und selbst dem Bösewicht Hook möchte man in der ein oder anderen Szene Mitleid entgegenbringen. Peter ist arrogant und eingebildet, gedankenlos und lebt für den Moment. Was er nicht haben kann, nimmt er sich - er ist wie ein verzogenes Kind und trotzdem liebenswert.
Mit diesen Vorstellungen habe ich zu lesen begonnen und - leider kann ich es nicht anders sagen - bin enttäuscht. Natürlich hat es das geschriebene Wort schwer, die Bilder zu verdrängen. Aber ich bin einfach nicht in die Geschichte hineingekommen.
Herr Darling als Pfennigfuchser, Frau Darling unnahbar - zumindest Nana, das Hundekindermädchen hat mich versöhnt.
Die Geschichte selbst ist bekannt - die Kinder Wendy, John und Michael fliegen gemeinsam mit dem ewigen Kind Peter Pan ins Nimmerland - dem Fantasiereich der Kinder und erleben dort viele Abenteuer.

Doch das Nimmerland des Romans ist ein ernstes Land mit echten Gefahren. Lösen sich im Film die Gefahren in lustige Szenen auf, sterben im Nimmerland in der alles entscheidenden Nacht der Nächte die Rothäute und auch die Piraten: "Diesmal gilt es: Hook oder ich" (S.179)

Dieser tödliche Ernst aus dem Mund eines gedankenlosen Kindes?
Natürlich kann man einwerfen, Märchen seien grausam, wenn man nur an die Strafen in den Grimmschen Märchen denkt. Es ist die Kaltblütigkeit der vermeintlich Guten, die erschreckt - wie die Kinder die Piraten töten und selbst der kleine Michael sich rühmt, einen getötet zu haben.
Vielleicht sind es die Filmbilder, die in meinem Kopf spuken, aber diese Grausamkeit hat mich abgeschreckt.
Auch die einseitige Darstellung der Aufgaben einer Mutter und Frau haben mich gestört - auch wenn das natürlich der Epoche der Jahrhundertwende und dem vorherrschenden Frauenbild dieser Zeit geschuldet ist.

All die genannten Punkte hat auch Mira angesprochen, obwohl sie den Film nicht kennt - auch sie hat sich schwer getan in die Geschichte zu finden und es ist ihr wie mir gegangen - wir waren nicht mit dem Herzen dabei! Keine der Figuren berührt beim Lesen so, dass man mit ihr fiebern möchte.

Vielleicht liegt das auch am allwissenden Erzähler, der mit seinen Kommentaren vorausschaut:

"Eines aber würde ich liebend gerne tun: Ich würde ihr gerne In der Art eines Schriftstellers erzählen, dass die Kinder am Donnerstag in einer Woche zurück sein werden." (S.193)

Und der die Figuren bewertet. So sagt er über Frau Darling:
"Ach, dieser Frau fehlt einfach der Kampfgeist. Ich wollte ungewöhnlich nett über sie schreiben, aber ich mag sie nicht, und darum schreibe ich nichts dergleichen." (S-193)

"Manche mögen Peter am liebsten, und manche mögen Wendy am liebsten. Aber ich mag diese Frau am liebsten." (S.195)

Das Wechselhafte, fast Schelmenhafte des Erzählers spiegelt ironisch Peters Verhalten wider, aber es distanziert vom Geschehen.

Ein wenig entschädigt haben mich die schönen Illustrationen, es ist wirklich eine wunderbare bibliophile Ausgabe.
So haben wenigstens die Bilder überzeugt, wenn es die Geschichte auch nicht vermochte.

Und hier geht es zu Mirellas Besprechung, die neben ihrer Wertung auch den Inhalt der Geschichte sehr ausführlich wiedergegeben hat.






Samstag, 26. November 2016

Jane Gardam: Ein untadeliger Mann

- und zweifelsohne ein untadeliger Roman.

Hörbuch
Gesprochen von Ulrich Noethen
Dauer: 9 Stunden 51 Minuten

Inhalt

Edward Feathers scheint tatsächlich ein untadeliger Mann zu sein. Er ist immer akkurat gekleidet - Krawatte, Anzug, Hemd- und genießt als Anwalt und Richter einen legendären Ruf, den er sich während seiner Tätigkeit in Fernost - Hong Kong- erarbeitet hat.
Old Filth, wir er genannt wird, ist inzwischen über 80 Jahre alt und lebt alleine auf dem Land in England (Dorset), wo er sich nach seiner Tätigkeit gemeinsam mit seiner Frau Betty zurückgezogen hat, die jedoch inzwischen verstorben ist.
Die beiden waren allein - ohne Kinder und hatten nur wenige Freunde. Nach Bettys Tod bleiben das Hausmädchen und der Gärtner die Gesprächspartner des alten Feathers. Bis sich in unmittelbarer Nähe seines Hauses sein ehemaliger Rivale Terry Veneering niederlässt. Die Szene, in der sich Eddie aussperrt und vor dessen Haustür mit Pantoffeln im Schnee steht - herrlich! Es ist der Beginn einer Freundschaft, der noch einige Zeit vergönnt ist - eine Freundschaft zwischen zwei einsamen alten Herren.
Doch ist dies nicht der Mittelpunkt des Romans, es ist die Vergangenheit Feathers, die nach dem Tod Bettys, an die Oberfläche drängt. So wagt er sich daran, sich seinen Erinnerungen zu stellen, indem er sich in sein Auto setzt und seine Cousinen besucht.

So erfahren die Zuhörenden Schritt von Schritt von Edwards Geburt Anfang der 20er Jahre in Malaysia, bei der seine Mutter gestorben ist, über die mangelnde Liebe und Beachtung seines Vaters bis zu seiner Reise nach England, wo fast alle Raj-Waisen des Empire zwischen den beiden Kriegen hingeschickt wurden, um in Pflegefamilien zu wohnen. Dabei hat sich Eddie in Malaysia wohl gefühlt, für ihn ist es eine traumatischer Lebenseinschnitt, vor allem weil er gemeinsam mit seinen Cousinen Claire und Babara von einer hartherzigen Frau in Wales aufgenommen wird - eine Zeit, die sein ganzes Leben prägt. Was dort geschieht, wird erst am Ende offenbart und so erschließt sich im Rückblick das scheinbar perfekte Verhalten Eddies - bedacht darauf, keine Fehler zuzulassen, aber auch niemanden an sich heranzulassen.
Von Wales aus verbringt er Zeit in einer Primary School, in der ihn der Leiter "Sir" maßgeblich beeinflusst und sein Stottern heilt. Dort lernt er seinen Freund Pat Ingoldby kennen, bei dem er fortan seine Ferien verbringt, da seine Tanten kaum Interesse an ihm zeigen. Er ist ohne familiären Halt, auch seine Ersatzfamilie kann ihm den nötigen Halt nicht geben. Bis nach Dorset ist es noch ein weiter Weg, den ich hier aber nicht nacherzählen will, denn das Vergnügen Edward Feathers zu begleiten, will ich nicht vorwegnehmen.

Bewertung
Dadurch, dass zu Beginn zwischen den Zeitebenen hin- und hergesprungen wird und jedem Teil eine Szene vorangestellt ist, in der über Old Filth gesprochen wird, braucht es beim Hörbuch etwas Zeit, in die Geschichte hineingezogen zu werden. Doch der Erzähler, der mit zarter Ironie und tadelloser, klarer Sprache, Edward Feathers Leben unter die Lupe nimmt, hat mich bereits nach kurzer Zeit in seinen Bann gezogen. Dazu trägt maßgeblich der Sprecher Ulrich Noethen bei, der den einzelnen Figuren unverwechselbare Stimmen schenkt, und die zunehmend spannende Geschichte.

Fasziniert hat mich der Charakter Edward Feathers - der hinter seiner tadellosen Fassade eine tiefe Einsamkeit verbirgt. Ein Mensch, der in der sensiblen Phase seiner Kindheit Zurückweisung, Missachtung, Häme erlebt hat und ein Geheimnis mit sich trägt, das ihn lebenslang belastet. Der selbst kaum Zuneigung schenken kann und dem es schwer fällt, Freunde zu gewinnen. Eigentlich ein bedauernswerter Mensch, der Opfer eines Systems wurde, das Kinder, deren Eltern in Fernost dem Empire dienten, entwurzelte.
Der Roman ist Teil einer Trilogie, wobei die Protagonisten eben jene Raj-Waisen sind, die vom Trauma der Trennung gezeichnet sind.

Insgesamt ein sehr interessanter und spannender Roman, der das Leben eines nur scheinbar untadeligen Mannes Schicht für Schicht freilegt und seine Schattenseiten aufdeckt, in der am Ende seines Lebens Licht bringen kann.

Eine klare Leseempfehlung und sicherlich werde ich auch noch die weiteren Teile der Trilogie, Eine treue Frau (handelt von Betty) und Letzte Freunde (handelt von der Freundschaft zwischen Eddy und Terry), hören oder lesen.

Montag, 21. November 2016

Jean-Paul Didierlaurent: Die Sehnsucht des Vorlesers

- ein Hommage an das geschriebene Wort.

Buchdaten
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erschienen am: 22. September 2015
ISBN-13: 978-3423260787
Originaltitel: Le Liseur du 6 h 27

Inhalt
Guylain Vignolles arbeitet in einer Fabrik, in der Bücher geschreddert und recycelt werden. Seine Aufgabe ist es, die Maschine, von ihm nur als Bestie bezeichnet, jeden Morgen in Gang zu setzen, zu überwachen und am Abend vom Papierbrei zu säubern. Er hasst seine Arbeit und sie bereitet ihm Qualen, da er Bücher liebt. So zählt er jeden Morgen auf dem Weg zur Metro in Paris die Straßenlampen und andere Dinge, um Ruhe in sein Leben zu bringen.

"Von montags bis freitags wartete er hier auf den 6.27-Uhr-Zug, die Füße genau auf der weißen Linie, die den Sicherheitsabstand zum Gleis markiert. Kurioserweise besaß diese schon etwas verblasste Linie die Fähigkeit, ihn zu beruhigen und den Geruch des Gemetzels zu vertreiben, den er sonst ständig in der Nase hatte." (S.9)

In der Métro jedoch geschieht jeden Morgen etwas Außergewöhnliches. Abends beim Säubern der Maschine stiehlt Guylain heimlich unversehrte Buchseiten aus dem Bauch der Bestie. Über Nacht trocknet er sie und liest seine Findelkinder morgens in der Métro vor und alle hören ihm zu.

Auch diese Findelkinder sind im Roman enthalten und spiegeln die Emotionen des Protagonisten wider.

Besonders verbunden fühlt er sich mit dem Portier der Firma, Yvon Grimbert, der aus Protest darüber, dass Bücher zerstört werden, eine besondere Vorliebe für die französischen klassischen Dramatiker entwickelt hat und fast ausschließlich in Versen spricht - wunderbar.

Die Bestie, so wie sie Guylain beschreibt, scheint fast zu leben und hat seinen besten Freund verstümmelt, der auch an der Maschine gearbeitet hat. Beide Beine hat er auf diese Art und Weise verloren und die Geschichte, wie er sie "zurückerhält" könnte für sich allein stehen.
Daneben pflegt Guylain kaum soziale Kontakte, wenn man von den Telefongesprächen mit seiner Mutter absieht.

Doch dann fragen ihn zwei ältere Damen, ob er in ihrer Altersresidenz vorlesen möchte. Die alten Herrschaften sind ganz begeistert von seinen Findelkindern. Und er entdeckt zufällig einen USB-Stick in der Métro, auf dem sich 72 Dokumente verbergen, die Geschichte einer jungen Frau, deren Leben dem von Guylains ähnlich zu sein scheint. Wird er sie finden?

Bewertung
Der Roman zeigt zu Beginn die Einsamkeit eines Mannes, der in seinem Beruf völlig unglücklich ist, da er sein Tun hasst. Sicherlich eine Situation, mit der sich viele identifizieren können. Und die Tatsache, dass er kostbare Bücher zerstören muss, ist für Bibliophile ein echtes Verbrechen!
So flüchtet er sich ins Vorlesen in dem Versuch, diesem Gemetzel etwas entgegenzusetzen. Es ist ein
stiller, fast tragischer Held, der uns in diesem wunderschönen Roman begegnet.
Er wird jedoch durch unerwartete Ereignisse aus seinem Leben gerissen wird, als er in durch eine Geschichte vom Leben einer Frau erfährt, das seinem eigenen gleicht. Während er vorliest, schreibt sie gegen ihre Arbeit und ihre negativen Emotionen an.
Ein Roman, der uns die Kraft der geschriebenen Worte vor Augen führt, der berührt, ohne kitschig zu wirken. Der unterhält, ohne belanglos zu sein - lesenswert.

Freitag, 18. November 2016

Ian McEwan: Nussschale

- ein ungeborenes Kind erzählt...

Buchdaten
Gebundene Ausgabe: 277 Seiten
Verlag: Diogenes
Erschienen am: 26. Oktober 2016
ISBN-13: 978-3257069822

Vielen Dank an den Diogenes Verlag, der die Leseexemplare zur Verfügung gestellt hat.

Ich habe den Roman im Rahmen einer Leserunde auf Whatchareadin gelesen, auf der wie immer diskutiert wurde - dieses Mal vor allem über die ungewöhnliche Erzählperspektive.




Die Erzählperspektive
Da ich im Vorfeld überhaupt nichts über den Roman gelesen habe, hat mich der erste Satz sehr überrascht:

"So, hier bin ich, kopfüber in einer Frau." (S.9)

Es hat dann noch ein paar weitere Zeilen gebraucht, bis ich mir sicher war, dass in diesem Roman der Erzähler ein ungeborenes Baby im neunten Monat der Schwangerschaft ist. Es macht sich Sorgen,

"denn ich höre Bettgeflüster, das von einer tödlichen Intrige kündet, und zittere bei dem Gedanken an das, was mich erwartet." (S.10)

Bevor diese Intrige näher erläutert wird, legt uns der Erzähler dar, dass er glücklich ist, in der zivilisierten Welt mit ihren Vorzügen wie "Hygiene, Ferien, Narkosemittel, Leselampen, Apfelsinen im Winter" (S.12) aufzuwachsen. Gleichzeitig sieht es Europa als "verkalkt und überwiegend altersmilde, von den eigenen Geistern heimgesucht, wehrlos gegen Brutalität und Tyrannei, seiner selbst unsicher und zugleich ersehntes Ziel Millionen Leidender." (S.12)

Woher diese Weit- und Weltsicht? McEwan hat eine clevere Antwort darauf gefunden, die er größtenteils bis zum Ende beibehält. Das Baby bezieht sein Wissen aus dem Radio und aus Podcasts, vorwiegend Ratgeber, die seine Mutter hört. Und natürlich nimmt es das Gesagte um sich herum wahr - die differenzierte Weltsicht und die philosophischen Gedanken muten nur zu Beginn seltsam an, dann hat man sich als Leser/in daran gewöhnt, dass hier eine besondere Form des allwissenden Erzählers vorliegt, der trotzdem nicht über seine "Grenzen" hinaussehen kann. So bleibt er in einigen Situationen auf Spekulationen angewiesen, was erheblich zur Spannungssteigerung beiträgt.

Inhalt
Trudy, die Mutter des Ich-Erzählers, hat ihren Ehemann, den Dichter John Cairncross,verlassen, um mit seinem Bruder, einem windigen Bauunternehmer zusammenzuleben - und zwar in Johns Haus.
Die beiden wollen John loswerden und das Haus verkaufen - so viel zur tödlichen Intrige.
Der Zustand des Hauses ist desolat - es müsste dringend renoviert werden und überall liegt Müll, was das Chaos der Umstände verdeutlicht.
Claude, der intellektuell eher minderbemittelt scheint, "dieser schwachköpfige Tölpel" (S.35), ist keiner Situation wirklich gewachsen.
Trudy hat den Wunsch den zukünftigen Vater ihres ungeborenen Kindes zu beseitigen, damit sie ein neues Leben anfangen kann. Ihre Beziehung scheint auf sexueller Begierde und dem Wunsch nach Reichtum zu gründen. Trotzdem ist das Baby in einer Art Hassliebe mit seiner Mutter verbunden, nährt sie es doch - auch mit Alkohol. Das sind die verstörendsten Szenen im Roman. Trudy trinkt einfach zu viel und macht aus ihrem Ungeborenen einen Weinexperten - kann man durch die Nabelschnur diese Nuancen wirklich schmecken?
Großartig sind die Schilderungen der sexuellen Aktivität des Paares aus der Sicht des ungeborenen Kindes - das ist wirklich komisch, denn Claude drängt sich dem Ungeborenen wortwörtlich auf.

John taucht zunächst gar nicht auf, so dass man geneigt ist, ihn als Opfer zu sehen, da das Ungeborene Folgendes annimmt,

"dass er nichts von Claude weiß, dass er nach wie vor bis über beide Ohren in meine Mutter verliebt ist und hofft, eines Tages wieder mit ihr zusammenzuleben (...). Dass er ein erfolgloser Dichter ist, aber dennoch weitermacht. Dass er einen bettelarmen Verlag besitzt und leitet (...). (S.23)

Da es sich um einen Kriminalroman handelt, wird von der weiteren Handlung nicht mehr verraten, um die Spannung, die sich im Laufe des Romans steigert, nicht vorwegzunehmen.

Bewertung
Ich muss zugeben, dass mich diese ungewöhnliche Erzählperspektive von Anfang an fasziniert hat. Natürlich weiß der Säugling mehr, als er wissen kann und verlässt trotz allem nie ganz die Grenzen seiner Erkenntnis. Seine Ansichten über die Welt und seine philosophischen Gedanken heben den Roman über einen Krimi hinaus und machen ihn zu einem klugen, satirischen und außergewöhnlichen literarischen Werk.

"Keine Wahrheit schränkt das Leben so sehr ein wie die folgende: Es ist immer jetzt, immer hier, nie dann und da." (S.56)

Dass McEwan ein besonderer Erzähler mit guter Beobachtungsgabe ist, ist mir auch beim Roman Honig bewusst geworden. Er vermag die Leser/innen gekonnt zu täuschen, auch wenn bei "Nussschale" das Ende nicht ganz so überraschend, aber durchaus schlüssig und natürlich ist.

Faszinierend ist neben der unbedingten Liebe des Säuglings auch sein übermächtiger Wunsch zu leben, er will unbedingt werden, diese Welt da draußen kennen lernen.

Ein Hommage an das Leben, ein satirischer Kriminalroman über Liebe, Verrat und Leidenschaft, kluge Ansichten über die Welt, philosophische Exkurse - was will man mehr?



Sonntag, 13. November 2016

Anthony Doerr: Memory Wall

- eine interessante Novelle über das, was uns ausmacht - unsere Erinnerungen.

Buchdaten
Gebundene Ausgabe: 135 Seiten
Verlag: C.H.Beck
Erschienen am: 10.Februar 2016
ISBN13: 978-3406689611

Zwei Gründe haben mich bewogen diese Novelle zu lesen: Erstens habe ich "Alles Licht, das wir nicht sehen" als Hörbuch gehört und war begeistert.
Zweitens hat Anne Parden auf ihrem Blog eine so schöne Rezension geschrieben, dass ich diese Novelle unbedingt lesen wollte - und es hat sich gelohnt.

Inhalt
Der eigentlichen Novelle vorgeschaltet ist ein Zitat, das die Bedeutung unserer Erinnerung so prägnant zusammenfasst, dass ich es hier einfach wiedergebe:

"Man muss erst beginnen, sein Gedächtnis zu verlieren, und sei´s nur stückweise, um sich darüber klar zu werden, dass das Gedächtnis unser ganzes Leben ist. Ein Leben ohne Gedächtnis wäre kein Leben, wie eine Intelligenz ohne Ausdrucksmöglichkeit keine Intelligenz wäre. Unser Gedächtnis ist unser Zusammenhalt, unser Grund, unser Handeln, unser Gefühl. Ohne Gedächtnis sind wir nicht."
Luis Bunuel, Mein letzter Seufzer

Alma Konachek, die in Vredehoek, einem Vorort von Kapstadt, lebt, ist 74 Jahre alt und verliert ihre Gedächtnis. Sie ist dement und in einem verzweifelten Versuch, sich zu erinnern, hat sie sich eine Memory Wall erschaffen.

"Die Wand vor Alma hängt voller Zettel, Diagramme, Karten, abgerissener, vollgekritzelter Blätter. Und zwischen all dem Papier glänzen Hunderte Plastikkassetten, jede etwas groß wie ein Streichholzbriefchen (...)" (S.13)

Auf diesen Kassetten sind ihre Erinnerungen gespeichert - das ist inzwischen möglich dank Dr. Amnesty (!) in der Gedächtnisklinik.

"Die Wahrheit ist, dass sich die Basis alter Erinnerungen im extrazellulären Raum befindet. Hier in der Klinik zielen wir auf diese Räume, färben sie ein und schreiben sie in elektronische Modelle ein. In der Hoffnung, beschädigte Neuronen zu lehren, tauglichen Ersatz zu schaffen. Neue Wege zu bahnen. Sich an das Erinnern zu erinnern." (S.18f.)

Dazu hat Alma vier Ports in ihrem kahl rasierten Kopf, mit denen sich sich an einen Stimulator anschließen kann. Dieser wiederum spielt ihre Erinnerungskassetten ab, so kann sie diese immer wieder ansehen und erleben, wie die erste Liebesnacht mit ihrem Mann Harold, einem Fossilienforscher.
In dieser Novelle taucht neben Alma noch ein großer Mann, namens Roger, auf, der sich für Almas Erinnerungen interessiert. Dazu hat er den Waisen Luvo operieren und mit Ports ausstatten lassen, so dass dieser auch in der Lage ist, sich die Erinnerungskassetten Almas anzusehen. Roger ist auf der Suche nach einem bedeutenden Fossilienfund, den Harold kurz vor seinem Tod gemacht hat. Denn Roger hat Schulden und braucht dringend Geld.

Neben diesem Kriminellen und dem Jungen Luvo ist die Geschichte Phekos mit der Almas verwoben. Pheko ist schwarz und lebt als Witwer alleine mit seinem Sohn in einem "Ghetto" in sehr ärmlichen Verhältnisse. Trotz dem Ende der Apartheid hat sich an der Situation für die schwarze Bevölkerung anscheinend nichts geändert. Da Almas Gedächtnisverlust nicht mehr aufzuhalten scheint, beschließt ihr Vermögensverwalter das Haus zu verkaufen und sie in ein Pflegeheim zu geben - eigene Kinder hat sie nicht.
Für Pheko bedeutet das den Verlust seines Arbeitsplatzes, denn er ist Almas Hausdiener und das schon seit langer Zeit. Er versorgt sie und kümmert sich um sie. Ohne Arbeit kann er sich und seinen kleinen Jungen nicht über die Runden bringen - doch vielleicht kann Luvo die verloren gegangene Erinnerung über das bedeutsame Fossil finden und allen helfen.

Bewertung
Eine interessante Geschichte, in denen die Bedeutung unserer Erinnerungen wunderschön erzählt wird. Alma, die in ihren Erinnerungen als unsympathische Frau erscheint, wird in ihrer Vergesslichkeit zunehmend menschlicher, so dass man am Ende Mitleid mit ihr empfindet. Das, was wirklich berührt, ist Phekos verzweifelter Kampf um das "Leben" und das Bemühen, seinem Sohn eine bessere Zukunft zu eröffnen.
Die Ungerechtigkeit und der Rassismus dagegen machen wütend - in dieser nahen Zukunftsvision hat sich die Situation der Schwarzen eher verschlechtert - keinesfalls gebessert.
Lehrreich sind die Beschreibungen der Fossilien, für die Anthony Doerr wirklich eine ansteckende Begeisterung an den Tag legt - wie auch schon in seinem Roman, in dem die blinde Marie Laure diese ertastet und für die Lesenden erfahrbar gemacht hat.
Unklar ist für mich geblieben, woher Roger von dem Fund des Fossils weiß, vielleicht habe ich das aber auch überlesen.

Insgesamt ist die Novelle überzeugend und in der besonderen Sprache verfasst, die mich schon beim Hören des Romans so in den Bann gezogen hat.



Donnerstag, 10. November 2016

Banana Yoshimoto: Lebensgeister

- traumhaft, melancholisch, leicht.

Buchdaten
Taschenbuchausgabe, 160 Seiten
Verlag: Diogenes
Erschienen am: 28.9.2016
ISBN-13: 978-3257300420

Herzlichen Dank an den Diogenes Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Inhalt
Am Beginn des Romans - ein Autounfall:

"Als ich die Eisenstange bemerkte, wie sie da in meinem Bauch steckte, dachte ich; Verdammt, das sieht nicht gut aus...Ich werde sterben." (S.9)

Doch während die junge Japanerin Sayoko überlebt, stirbt ihr Freund Yoichi. Ein Schlag, den sie nur sehr schwer verkraftet. Im Todeskampfes wünscht sie sich, er möge überleben. Doch sie ist es, die am Leben bleibt, nachdem sie eine intensive Erfahrung an der Schwelle des Todes erlebt. Ihr verstorbener Hund wartet an einer Art Regenbogen auf sie, um sie auf die andere Seite zu geleiten. Doch ihr "Hippi-Opa", ebenfalls gestorben, holt sie auf seiner Harley ins Leben zurückgeholt:

"Dass Leben und Tod im selben Raum beieinander wohnen, dass nur ein Haar sie voneinander trennt - daran hatte ich nie gedacht, damals. An Opas Rücken geschmiegt, gingen mir all diese Gedanken durch den Kopf, und irgendwann verlor ich das Bewusstsein." (S.18)

Ein fantastisch anmutende Nahtoderfahrung, die Sayoko prägt und an die so oftmals zurückdenkt.
Nachdem ihre Wunden verheilt sind, kümmert sie sich um den Nachlass ihres Freundes, der ein bekannter Künstler gewesen ist und hält den Kontakt zu seinen Eltern. Da sie selbst dem Tod so nahe gewesen ist, kann sie Geister sehen, Verstorbene, deren "Hüllen" noch auf der Erde verweilen. Etwas, was niemanden in diesem traumhaften Roman verwundert. So lernt sie einen jungen Mann in Tokio kennen, der das Haus seiner verstorbenen Mutter besucht und dort einzieht. Sayoko ist in der Lage, die früh verstorbene Frau zu sehen und freundet sich mit Ataro an.
Gemeinsam mit ihm besucht die verwunschenen Plätze Kyotos, dort, wo sie gemeinsam mit Yoichi gewesen ist und findet ganz allmählich ins Leben zurück.

Bewertung
Ein sehr leiser und stiller Roman, der die Erfahrungen des Todes und die Trauer um einen geliebten Menschen auf sehr melancholische Art und Weise schildert und zugleich ein Liebeserklärung an Kyoto ist, das sehr liebevoll beschrieben wird. Der Tod ist allgegenwärtig und ein Teil des Lebens.

Trotzdem bin ich mit diesem Roman nicht warm geworden, und das lag nicht an der seltsamen Fähigkeit der Protagonistin die Geister der Verstorbenen wahrzunehmen oder an der geschilderten Nahtoderfahrung. Der Roman, aus der Ich-Perspektive Sayokos" erzählt, ist sehr assoziativ. Es wird zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und hergesprungen - zwischen Träumen, der Todeserfahrung und der Realität. Alles wird ständig von der Ich-Erzählerin reflektiert - kaum eine Szene wirklich im Detail erzählt, so dass ich als Leserin nicht in die Geschichte hinein gekommen bin, die Situationen nicht erlebbar werden. Erst ganz am Ende, beim Spaziergang durch Kyoto.
Es mag auch an der für mich unbekannten Kultur Japans liegen, mit der ich mich bis jetzt kaum beschäftigt habe. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir die Orte fremd sind und sich beim Lesen keine Bilder in meinem Kopf eingestellt haben.
Ich bin etwas ratlos, denn am Thema liegt es sicherlich nicht, vielleicht an der Sprache. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht zu dieser jungen Frau passt, die ihre "Lebensweisheiten" transportieren will.

"Jeder trägt im Leben seine kleine oder größere Bürde. Menschen, die ein dickes Fell haben und alles auf die leichte Schulter nehmen, erkennt man auf den ersten Blick, sie erinnert mich ein wenig an Roboter. Menschen dagegen, die ihre Bürde angenommen haben, strahlen Schönheit aus, sie sind feinfühlig und gewissenhaft." (S.45)

Vielleicht sind es auch die Worte wie Seele, Herz, Gefühle, die inflationär gebraucht werden und die scheinbar gewichtigen Aussagen, die mich nicht berührt haben:

"Aus meinem Innersten sprudelten Gefühle klar und rein wie Kohlensäurebläschen, und mir war, als verginge die ganze Traurigkeit, die Herz, Blick und Verstand getrübt hatte." (S.98)

"Der angebrochene Traum schwebte noch immer im Raum, er glänzte und glitzerte wie ein Glassplitter. Es fühlte sich an, als würde meine Seele daraus Kraft schöpfen." (S.99)

Und die kurzen Sätze, die zwar zu dem Assoziativen passen, aber den Lesefluss hemmen.

Letztlich wird vieles zusammengekommen sein, warum mich der Roman nicht angesprochen hat.

Samstag, 5. November 2016

Bode Kirchhoff: Widerfahrnis


- Gewinner des Deutschen Buchpreises 2016.

Buchdaten
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
Erschienen: 1.September 2016
ISBN-13:978-3-627-00228-2

...keine übliche Rezension - Lese-Eindrücke

Es erscheint anmaßend als Buch-Bloggerin festzustellen, dass der Deutsche Buchpreis für diese Novelle gerechtfertigt ist, ich wage es trotzdem, denn dieses Buch hat mich wirklich begeistert. Dazu hat maßgeblich die Leserunde im Forum whatchareadin - das uns den Roman freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat - beigetragen, in der wir uns sehr intensiv über die Novelle ausgetauscht haben.

Der Inhalt ist schnell erzählt: Der ehemalige Verleger und Buchhändler Reither, der im südlichen Bayern in einer Wohnanlage lebt, macht sich mit Leonie Palm, der ehemaligen Besitzerin eines Hutladens, gemeinsam auf den Weg nach Süden - bis nach Sizilien. Es ist eine scheinbar spontane Reise, die sie mitten in der Nacht in einem 3er BMW Cabrio starten, nach einem kurzen Gespräch in Reithers Wohnung über einen Roman, nach dem dieser in der Leihbibliothek gegriffen hat.
Doch Leonie Palm trägt Ende April Sommerkleidung und Sandalen, als sie an seiner Wohnungstür klingelt und Julius Reither ist schnell bereit, mit ihr des Nachts zum Achensee zu fahren.

Es wird viel geraucht in dieser Novelle - das gemeinsame Ziehen an der Zigarette einerseits als verbindendes Element, andererseits um nicht reden zu müssen - die Stille zu überbrücken.
Für beide ist dieser Weg nach Süden eine Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit.
Reithers wichtigste Beziehung ist während eines Italien-Urlaubs zerbrochen, weil sie beide entschieden haben, einem zukünftigen gemeinsamen Kind kein Leben zu schenken.
Leonie Palms Ehe ist ebenfalls zerbrochen, ihre Tochter am Leben gescheitert. Darüber hat sie geschrieben, eben jenen Roman ohne Titel, den Reither genommen hat.
Und nie war sie in Italien und will es unbedingt sehen.

Zwei einsame Menschen, die kaum reden und von denen wir nicht viel mehr erfahren. Die Novelle ist ausschließlich aus der personalen Perspektive Reithers verfasst, nur an seinen Gedanken, Reflexionen und Erinnerungen haben wir als Leser/innen Anteil.

(...) Erinnerungen sind keine Abschnitte in Handbüchern, es sind auch nicht nur Einflüsterungen. Viel eher sind es Splitter, auf die man barfuß im Dunkeln tritt, weil man vergessen hat, dass etwas zu Bruch gegangen ist, sich an den Wein erinnert, nicht an das Glas, das zu Boden fiel." (S.84)

Auf ihrem Weg in den Süden werden sie mit diesen Splittern konfrontiert und nähern sich einander an. Dann tritt die Flüchtlingskrise in den Vordergrund. Erst sind es einzelne Anzeichen, dann ein kleines Mädchen, das in ihre Zweisamkeit tritt - und diese auflöst.

Kirchhoff hat in einem Gespräch auf der Frankfurter Buchmesse darüber Folgendes erzählt:

Er selbst sei in Sizilien von einem Mädchen angesprochen worden und habe ihr Geld gegeben, sich dabei aber sehr unwohl gefühlt. Um die Situation zu verarbeiten, habe er beschlossen, darüber zu schreiben - das Privileg eines Schriftstellers - sich auf diesem Wege zu äußern.

Dem Protagonisten erlebt im wahrsten Sinne des Wortes ein Widerfahrnis - ein Ereignis, dem ein Mensch ausgesetzt ist, das ihn unvorbereitet trifft, ohne dass er etwas dafür kann und das ihn im Falle Reithers auch maßgeblich verändert.
Der Titel selbst wird in der Novelle "erklärt", als Reither Leonie fragt, wie sie ihren Roman nennen würde.

"Aber Widerfahrnis, das war mehr als die vergessene Heimsuchung - da muss man nur hinhören, muss nur hinsehen, dann ist es die Faust, die einen unvorbereitet trifft, mitten ins Herz, aber auch die Hand, die einen einfach an die Hand nimmt - ein Titel, den er wohl hätte gelten lassen." (S.159)

Im Forum ist sehr intensiv über die Figur Reithers diskutiert worden, er wirkt mit seiner alten Lederjacke und dem permanenten Rauchen wie ein Typ aus einem alten Agentenfilm - etwas anachronistisch. Spröde, unzugänglich, jemand, der seine Gefühle nicht zeigen will und kann, der sich über die Jahre eingeigelt hat - und der inzwischen Lebensentscheidungen bereut - wie die Abtreibung. Er bleibt unzugänglich, in einer Szene befremdet sein Verhalten regelrecht und man fragt sich, ob er wirklich so wenig sensibel ist. Aber im Nachklang dazu, öffnet er sich den Lesenden...
Leonie Palms Verhalten bleibt lange im Dunkeln, warum verreist sie mit diesem Typ. Vergangenheitsbewältigung, die Chance Italien zu sehen, eine neue Liebe?
Das Ende löst einen Teil dieser Fragen sehr überraschend und gelungen auf.

Die Begeisterung löst neben der Geschichte, die erzählt wird, die Sprache Kirchhoffs aus. Jedes Wort ist wohl überlegt, Sätze wie geschliffene Diamanten - diese Aussage hätte Reither als Verleger sicher gestrichen, denn mehrmals sinniert er darüber, ob er bestimmte Wendung hätte gelten lassen.

Reflexionen über die Sprache tauchen häufig auf:

"Mensch, Reither, die steht dir! Worte waren das wie herausgestemmt aus einem ganzen Packen ähnlicher Worte, einem Packen, der verklumpt, wenn man nicht auf ihn zurückgreift, wie unbenutzte Gelenke, und auch die paar Worte waren schon Arbeit, (...) " (S.76f.)

Das verleiht der Novelle eine Meta-Ebene, die sich auch auf das Erzählen selbst bezieht:

"Und mit der Zigarette im Mund holte Reither - genau an der Stelle hätte er den Namen eingeführt - eine Flasche von dem apulischen Roten (...)" (S.5)

"eben den Schlaf - die Stunden, die er überspringen müsste, wäre er der Erzähler seiner Geschichte." (S.73)

"Was hätte er von der folgenden Stunde, oder wie lange so eine Kassette läuft, erzählt?" (S.103)

Kirchhoffs Sprache ist etwas Besonderes, jedes Wort wirkt wohl gesetzt, überlegt und kein anderes hätte dort stehen dürfen. Mira hat es wunderbar ausgedrückt, seine Sprache sättigt - bei mir hat die Lektüre dazu geführt, dass ich einen Tag Pause machen musste, bevor ich mit dem nächsten Buch beginnen konnte.

Eine Novelle, die nachhallt und die ich allen Leser/innen der Gegenwartsliteratur ans Herz legen möchte.