Ich möchte auf meinem Blog alle möglichen Bücher und Hörbücher vorstellen - quer durch alle Genres - ob Gegenwartsliteratur, Fantasy, Krimis, Liebesromane, historische Romane oder Romane gegen das Vergessen. Viel Spaß beim Lesen!
Donnerstag, 30. Juni 2016
Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit (Leserunde)
Gemeinsam mit Janine lese ich ab nächsten Montag den hoch gelobten Roman von Benedict Wells.
Klappentext
"Jules uns seine Geschwister Marty und Liz sind grundverschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg, sie werden sich fremd und verlieren einander aus den Augen. Vor allem der einst so selbstbewusste Jules zieht sich immer mehr in seine Traumwelten zurück. Nur mit der geheimnisvollen Alva schließt er Freundschaft, doch erst Jahre später wird er begreifen, was sie ihm bedeutet - und was sie ihm immer verschwiegen hat. Als Erwachsener begegnet er Alva wieder. Es sieht so aus, als könnten sie die verlorene Zeit zurückgewinnen, doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein."
Auf Janines Blog könnt ihr unsere Eindrücke beim Lesen verfolgen. Ich freue mich auf die gemeinsame Lektüre und demnächst könnt ihr hier meine Rezension zu dem Roman lesen.
Freitag, 24. Juni 2016
Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte
- ein beklemmender Roman, in dem ein Mädchen zwischen den Erwartungen seiner Eltern zerrissen wird.
Buchdaten
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erschienen am: 27.Mai 2016
ISBN-13: 978-3423280754
Inhalt
"Lydia ist tot." (S.9)
Das ist der erste Satz des Romans über ein 16jähriges Mädchen, das in der Nähe ihres Elternhauses auf dem Grund eines Sees gefunden wird.
Sukzessive erfahren die Leser/innen, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte. Angefangen bei ihren Eltern. Der Vater James, Sohn illegaler chinesischer Einwanderer leidet unter seiner Andersartigkeit. Er bleibt in der Eliteschule, die er besuchen darf, weil er begabt ist und seine Eltern dort arbeiten, ein Außenseiter und wird von den anderen Schülern gehänselt. Die Diskriminierung setzt sich auch in Harvard fort, daher erscheint es ihm wie ein Wunder, dass sich die blonde, blauäugige Marilyn für ihn interessiert, deren Traum es ist, Ärztin zu werden. Auch sie leidet unter der Diskriminierung ihrer männlichen Mitstudenten, aber sie erträgt die Anfeindungen, da sie unbedingt dem Leben ihrer Mutter entfliehen will. Diese ist von ihrem Mann verlassen worden und "fristet" ihr Dasein als Hauswirtschaftslehrerin. Ihre Bibel: "Betty Crocker´s Cookbook", ihr Credo, einen Mann zu finden, eine Familie zu gründen und für diese zu sorgen.
Buchdaten
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erschienen am: 27.Mai 2016
ISBN-13: 978-3423280754
Inhalt
"Lydia ist tot." (S.9)
Das ist der erste Satz des Romans über ein 16jähriges Mädchen, das in der Nähe ihres Elternhauses auf dem Grund eines Sees gefunden wird.
Sukzessive erfahren die Leser/innen, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte. Angefangen bei ihren Eltern. Der Vater James, Sohn illegaler chinesischer Einwanderer leidet unter seiner Andersartigkeit. Er bleibt in der Eliteschule, die er besuchen darf, weil er begabt ist und seine Eltern dort arbeiten, ein Außenseiter und wird von den anderen Schülern gehänselt. Die Diskriminierung setzt sich auch in Harvard fort, daher erscheint es ihm wie ein Wunder, dass sich die blonde, blauäugige Marilyn für ihn interessiert, deren Traum es ist, Ärztin zu werden. Auch sie leidet unter der Diskriminierung ihrer männlichen Mitstudenten, aber sie erträgt die Anfeindungen, da sie unbedingt dem Leben ihrer Mutter entfliehen will. Diese ist von ihrem Mann verlassen worden und "fristet" ihr Dasein als Hauswirtschaftslehrerin. Ihre Bibel: "Betty Crocker´s Cookbook", ihr Credo, einen Mann zu finden, eine Familie zu gründen und für diese zu sorgen.
Mittwoch, 22. Juni 2016
Jojo Moyes: Nachts an der Seine
- eine unterhaltsame, kurze Liebesgeschichte.
Hörbuch
gesprochen von: Luise Helm
Spieldauer: 2 Stunden
ungekürztes Hörbuch
Vorne weg
Ich muss zugeben, dass ich inzwischen ein Faible für Jojo Moyes habe -auch wenn sie "nur" Unterhaltungsliteratur schreibt. Wobei man ihr damit eigentlich nicht gerecht wird, denn sie wagt sich durchaus an schwierige Themen heran, wie Ein ganzes halbes Jahr zeigt. Ich mag ihre Art zu erzählen, auch wenn die ein oder andere Geschichte vorhersehbar ist. Inzwischen kaufe ich bewusst die Hörbücher, da mir die Stimme von Luise Helm so gut gefällt. Wer also Lust auf eine schöne Erzählung hat und sich entspannen will, für den ist diese kurze Geschichte genau richtig:
Inhalt
Nell führt Listen, die das Für und Wider einer Entscheidung abwägen. Um auch einmal etwas Außergewöhnliches zu tun, bucht sie für sich und ihren Freund Pete ein Wochenende nach Paris. Als sie in London auf dem Bahnsteig steht, erscheint er jedoch nicht - aufgehalten während der Arbeit. Er schlägt ihr vor, ohne ihn loszufahren. In Paris angekommen ist auch noch das Hotelzimmer doppelt belegt und dann erfährt sie per SMS, dass Pete gar nicht mehr kommen möchte. Am liebsten würde sie sofort nach Hause zurück, doch sie entschließt sich zu bleiben und lernt am nächsten Morgen in einem Museum Fabienne kennen, dessen Romanentwurf ein Tag zuvor buchstäblich vom Dach gesegelt ist. Werden die beiden zueinander finden... ;)
Bewertung
Nach der Inhaltsangabe ist eigentlich offensichtlich, dass hier eine junge Frau und auch ein junger Mann an einer Wegkreuzung ihres Lebens stehen und die Chance haben, diesem eine neuen Richtung zu geben. Und das auch noch in der Stadt der Liebe, die Jojo Moyes gerne als Schauplatz ihre Geschichten nutzt, wie auch ihre Erzählung Die Tage in Paris zeigt.
Das Hörbuch bietet gute Unterhaltung, die mir die letzten Regentage versüßt hat. Eine Geschichte, bei der der Kopf entspannt und die Seele baumelt - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Hörbuch
gesprochen von: Luise Helm
Spieldauer: 2 Stunden
ungekürztes Hörbuch
Vorne weg
Ich muss zugeben, dass ich inzwischen ein Faible für Jojo Moyes habe -auch wenn sie "nur" Unterhaltungsliteratur schreibt. Wobei man ihr damit eigentlich nicht gerecht wird, denn sie wagt sich durchaus an schwierige Themen heran, wie Ein ganzes halbes Jahr zeigt. Ich mag ihre Art zu erzählen, auch wenn die ein oder andere Geschichte vorhersehbar ist. Inzwischen kaufe ich bewusst die Hörbücher, da mir die Stimme von Luise Helm so gut gefällt. Wer also Lust auf eine schöne Erzählung hat und sich entspannen will, für den ist diese kurze Geschichte genau richtig:
Inhalt
Nell führt Listen, die das Für und Wider einer Entscheidung abwägen. Um auch einmal etwas Außergewöhnliches zu tun, bucht sie für sich und ihren Freund Pete ein Wochenende nach Paris. Als sie in London auf dem Bahnsteig steht, erscheint er jedoch nicht - aufgehalten während der Arbeit. Er schlägt ihr vor, ohne ihn loszufahren. In Paris angekommen ist auch noch das Hotelzimmer doppelt belegt und dann erfährt sie per SMS, dass Pete gar nicht mehr kommen möchte. Am liebsten würde sie sofort nach Hause zurück, doch sie entschließt sich zu bleiben und lernt am nächsten Morgen in einem Museum Fabienne kennen, dessen Romanentwurf ein Tag zuvor buchstäblich vom Dach gesegelt ist. Werden die beiden zueinander finden... ;)
Bewertung
Nach der Inhaltsangabe ist eigentlich offensichtlich, dass hier eine junge Frau und auch ein junger Mann an einer Wegkreuzung ihres Lebens stehen und die Chance haben, diesem eine neuen Richtung zu geben. Und das auch noch in der Stadt der Liebe, die Jojo Moyes gerne als Schauplatz ihre Geschichten nutzt, wie auch ihre Erzählung Die Tage in Paris zeigt.
Das Hörbuch bietet gute Unterhaltung, die mir die letzten Regentage versüßt hat. Eine Geschichte, bei der der Kopf entspannt und die Seele baumelt - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Sonntag, 19. Juni 2016
Noam Shpancer: Der gute Psychologe
ein Roman für alle, die sich für Angsttherapie interessieren.
Buchdaten
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 12. November 2012
ISBN-13: 978-3442745074
Originaltitel: The good Psychologist
Vorne weg
Der Autor ist Professor für klinische Psychologie und arbeitet als Therapeut.
Mein Dank geht an das Bloggerportal, das mir dieses Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat.
Inhalt
"Der gute Psychologe" hat sich auf Angsttherapie spezialisiert und nach seinen Therapiesitzungen hält er abends noch Vorlesungen am College im mittleren Westen der USA. Als eine Stripperin, die Angst davor hat, wieder auf der Bühne zu tanzen, in seine Praxis kommt, wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert.
"Ein guter Psychologe befasst sich mit Lebensgeschichten und Identität" (S. 59).
Und dazu zwingt ihn diese Patientin, sich mit seiner eigenen zu befassen.
Denn er liebt seine Kollegin Nina, mit der eine "Affäre" hatte, die jedoch ihrerseits nicht bereit ist, ihren kranken Mann für ihn zu verlassen. Sie bittet ihn um einen sehr großen Gefallen. Sie möchte ein Kind von ihm, da dies mit ihrem Mann nicht möglich ist, nimmt ihm jedoch das Versprechen ab, keine Anspruch auf das Kind geltend zu machen. Inzwischen ist Nina weggezogen und bis jetzt hat er sich an sein Versprechen gehalten, seine Tochter ist bereits im Kindergarten. Nur ab und zu telefoniert er mit Nina, hauptsächlich um sich fachlich auszutauschen. Und nun sitzt diese Patientin vor ihm, die um das Sorgerecht ihres eigenen Kindes kämpfen möchte und ihm gewissermaßen den Spiegel vorhält. Wird er sein eigenes Leben auf den Kopf stellen und sich seinen Ängsten stellen?
Parallel zu seiner eigenen Geschichte nehmen die Leser/innen an den Vorlesungen des guten Psychologen teil und erfahren, was eine gute Therapie ausmacht:
"Sich nicht verstricken zu lassen ist keine intuitive Haltung, wird er seinen Studenten sagen, und sie ist nicht einfach durchzuhalten. Sogar der launische Wiener, der so viel darüber nachdachte und davon sprach, versagte in dieser Verhaltensprüfung, in diesem ultimativen Test, denn er ließ sich von seiner Neugier und seinem Temperament eines Eroberers hinreißen. Doch das therapeutische Unterfangen an sich läuft unserer ursprünglichen Intuition zuwider und bleibt unverständlich, wenn nicht das Fremde wertgeschätzt wird." (S.23/24)
Das ist nur eines der vielen interessanten Aussagen, die er über die Haltung des Psychotherapeuten macht, vor allem die Vorlesungen sind für diejenigen, die sich für Psychologie interessieren, besonders lesenswert.
Mit diesem Statement kann ich nahtlos zu meiner Bewertung überleiten. Neben der tragischen Liebesgeschichte des Therapeuten und dem Schicksal der "Vier-Uhr-Patientin" sind es vor allem die Vorlesungen, die mich fasziniert haben, da ich mich für Psychologie, speziell für Verhaltenstherapie interessiere. Es ist ein leises Buch, in dem nicht die Handlung im Vordergrund steht, sondern die Fragen, was unsere Entscheidungen hervorruft, beeinflusst, was wir selbst tun können, um uns unseren Ängsten zu stellen. Der gute Psychologe, dessen Namen nicht genannt wird, zeigt stellvertretend, wie schwierig es ist, Veränderungen herbeizuführen und dass es manchmal keine Alternative zu einer Entscheidung gibt. Ein Roman, den ich sehr intensiv gelesen habe und den ich definitiv wieder lesen werde, um noch einmal die Vorlesungen mitzuerleben.
Buchdaten
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 12. November 2012
ISBN-13: 978-3442745074
Originaltitel: The good Psychologist
Vorne weg
Der Autor ist Professor für klinische Psychologie und arbeitet als Therapeut.
Mein Dank geht an das Bloggerportal, das mir dieses Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat.
Inhalt
"Der gute Psychologe" hat sich auf Angsttherapie spezialisiert und nach seinen Therapiesitzungen hält er abends noch Vorlesungen am College im mittleren Westen der USA. Als eine Stripperin, die Angst davor hat, wieder auf der Bühne zu tanzen, in seine Praxis kommt, wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert.
"Ein guter Psychologe befasst sich mit Lebensgeschichten und Identität" (S. 59).
Und dazu zwingt ihn diese Patientin, sich mit seiner eigenen zu befassen.
Denn er liebt seine Kollegin Nina, mit der eine "Affäre" hatte, die jedoch ihrerseits nicht bereit ist, ihren kranken Mann für ihn zu verlassen. Sie bittet ihn um einen sehr großen Gefallen. Sie möchte ein Kind von ihm, da dies mit ihrem Mann nicht möglich ist, nimmt ihm jedoch das Versprechen ab, keine Anspruch auf das Kind geltend zu machen. Inzwischen ist Nina weggezogen und bis jetzt hat er sich an sein Versprechen gehalten, seine Tochter ist bereits im Kindergarten. Nur ab und zu telefoniert er mit Nina, hauptsächlich um sich fachlich auszutauschen. Und nun sitzt diese Patientin vor ihm, die um das Sorgerecht ihres eigenen Kindes kämpfen möchte und ihm gewissermaßen den Spiegel vorhält. Wird er sein eigenes Leben auf den Kopf stellen und sich seinen Ängsten stellen?
Parallel zu seiner eigenen Geschichte nehmen die Leser/innen an den Vorlesungen des guten Psychologen teil und erfahren, was eine gute Therapie ausmacht:
"Sich nicht verstricken zu lassen ist keine intuitive Haltung, wird er seinen Studenten sagen, und sie ist nicht einfach durchzuhalten. Sogar der launische Wiener, der so viel darüber nachdachte und davon sprach, versagte in dieser Verhaltensprüfung, in diesem ultimativen Test, denn er ließ sich von seiner Neugier und seinem Temperament eines Eroberers hinreißen. Doch das therapeutische Unterfangen an sich läuft unserer ursprünglichen Intuition zuwider und bleibt unverständlich, wenn nicht das Fremde wertgeschätzt wird." (S.23/24)
Das ist nur eines der vielen interessanten Aussagen, die er über die Haltung des Psychotherapeuten macht, vor allem die Vorlesungen sind für diejenigen, die sich für Psychologie interessieren, besonders lesenswert.
Mit diesem Statement kann ich nahtlos zu meiner Bewertung überleiten. Neben der tragischen Liebesgeschichte des Therapeuten und dem Schicksal der "Vier-Uhr-Patientin" sind es vor allem die Vorlesungen, die mich fasziniert haben, da ich mich für Psychologie, speziell für Verhaltenstherapie interessiere. Es ist ein leises Buch, in dem nicht die Handlung im Vordergrund steht, sondern die Fragen, was unsere Entscheidungen hervorruft, beeinflusst, was wir selbst tun können, um uns unseren Ängsten zu stellen. Der gute Psychologe, dessen Namen nicht genannt wird, zeigt stellvertretend, wie schwierig es ist, Veränderungen herbeizuführen und dass es manchmal keine Alternative zu einer Entscheidung gibt. Ein Roman, den ich sehr intensiv gelesen habe und den ich definitiv wieder lesen werde, um noch einmal die Vorlesungen mitzuerleben.
Samstag, 18. Juni 2016
Nina George: Das Traumbuch
- ein Roman über "die Welten dazwischen."
Gesprochen von Richard Barenberg, Cathlen Gawlich, Jacob Weigert
Spieldauer: 9 Std. 50 Minuten
ungekürztes Hörbuch
Inhalt
Henri Skinner springt wagemutig von einer Brücke in die Themse, um ein Mädchen zu retten. Als er sie an Land gezogen hat, schwankt er auf die Fahrbahn und wird von einem vorbeifahrenden Auto erfasst. Eigentlich ist er auf dem Weg zu seinem Sohn Sam, an dessen Schule ein Vater-Sohn-Tag stattfindet und der seinen Vater eingeladen hat. Sam, ein 13jähriger Synästhetiker und hoch begabter Schüler ist seinem Vater noch nie begegnet und dies sollte die erste Gelegenheit sein, sich kennen zu lernen. Statt dessen sieht Sam seinen Vater im Krankenhaus, wo er im Koma liegt. Heimlich besucht er ihn täglich, nachdem er entdeckt hat, dass sein Vater das Armbändchen trägt, das er ihm vor langer Zeit geschenkt hat. Im Krankenhaus trifft Sam auf Madeline, ein 12jährige Tänzerin, die sich ins Koma geflüchtet hat, nachdem sie bei einem Unfall ihre gesamte Familie verloren hat. Auch Edwina, Eddi genannt, besucht Henri. Er hatte sie vor zwei Jahren verlassen, nachdem sie ihm ihre Liebe gestanden hat und er nicht in der Lage war damit umzugehen. Trotzdem hat er sie in einer Patientenverfügung als zuständige Ansprechperson benannt. Sie nimmt die Verantwortung an und unterschreibt die Verfügung, die es ihr ermöglicht, über sein Leben zu entscheiden.
Gesprochen von Richard Barenberg, Cathlen Gawlich, Jacob Weigert
Spieldauer: 9 Std. 50 Minuten
ungekürztes Hörbuch
Inhalt
Henri Skinner springt wagemutig von einer Brücke in die Themse, um ein Mädchen zu retten. Als er sie an Land gezogen hat, schwankt er auf die Fahrbahn und wird von einem vorbeifahrenden Auto erfasst. Eigentlich ist er auf dem Weg zu seinem Sohn Sam, an dessen Schule ein Vater-Sohn-Tag stattfindet und der seinen Vater eingeladen hat. Sam, ein 13jähriger Synästhetiker und hoch begabter Schüler ist seinem Vater noch nie begegnet und dies sollte die erste Gelegenheit sein, sich kennen zu lernen. Statt dessen sieht Sam seinen Vater im Krankenhaus, wo er im Koma liegt. Heimlich besucht er ihn täglich, nachdem er entdeckt hat, dass sein Vater das Armbändchen trägt, das er ihm vor langer Zeit geschenkt hat. Im Krankenhaus trifft Sam auf Madeline, ein 12jährige Tänzerin, die sich ins Koma geflüchtet hat, nachdem sie bei einem Unfall ihre gesamte Familie verloren hat. Auch Edwina, Eddi genannt, besucht Henri. Er hatte sie vor zwei Jahren verlassen, nachdem sie ihm ihre Liebe gestanden hat und er nicht in der Lage war damit umzugehen. Trotzdem hat er sie in einer Patientenverfügung als zuständige Ansprechperson benannt. Sie nimmt die Verantwortung an und unterschreibt die Verfügung, die es ihr ermöglicht, über sein Leben zu entscheiden.
Samstag, 11. Juni 2016
Robin Sloan: Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
- kein Fantasybuch.
Buchdaten
Gebundene Ausgabe, 351 Seiten
Karl Blessing Verlag, erschienen 2014
ISBN-13: 978-3453418455
Originaltitel: Mr. Penumbra´s 24-Hour-Bookstore
Vorne weg
Ich habe den Roman im Rahmen der Genreleserunde Fantasy auf whatchareadin gelesen, musste jedoch feststellen, dass es gar keine Fantasy ist, sondern nur als solche daherkommt. Der Protagonist gerät immer wieder in Situationen, in denen man als Fantasie erfahrene Leserin glaubt, gleich geschehe etwas Mystisches oder Magisches. Die Grenzen der Realität werden aber nicht überschritten, was die fantasiereiche Geschichte jedoch in keinster Weise schmälert.
Inhalt
Der arbeitslose, junge Designer Clay Jannon beginnt einen Aushilfsjob in der sonderbaren Buchhandlung des Mr. Penumbra, die wie eine hochkant gestellte Schuhschachtel aufgebaut und rund um die Uhr geöffnet ist. Der vordere Teil der Buchhandlung gleicht einer normalen, in der man jedoch nur Bücher erwerben kann, die dem Besitzer gefallen. Im hinteren Teil erstrecken sich die Regale über drei Stockwerke und die "Ladenhüter" sind nur über Leitern zu erreichen. In Clays Schicht - der Nachtschicht - tauchen in regelmäßigen Abständen wie Professoren aussehende ältere Herrschaften auf und leihen sich ein Buch aus diesem Teil. Leihen, den sie bringen immer wieder eines mit seltsamem Titel zurück und verlangen ein neues, das Clay mithilfe eines alten MacBooks findet. Seine Aufgabe ist es, in Logbüchern ihr Erscheinen - den Zeitpunkt und auch ihre Äußeres- zu notieren. Obwohl es ihm verboten ist, wirft Clay animiert durch einen guten Freund eines Tages einen Blick in eines dieser alten Bücher und findet statt sinnvollen Text nur Buchstabenreihen, die einen Art Code ergeben müssen. Mehr oder weniger aus Langeweile entwirft Clay ein 3D-Modell der Buchhandlung an seinem MacBook, fügt die Daten der Ausleihenden und auf Anregung der jungen Informatikerin Kat eine Zeitlinie hinzu und erkennt, dass die Ausleihenden in den Regalen ein bestimmtes Muster hinterlassen, so dass er voraussagen kann, aus welchem Regal der nächste ein Buch ausleihen wird.
Buchdaten
Gebundene Ausgabe, 351 Seiten
Karl Blessing Verlag, erschienen 2014
ISBN-13: 978-3453418455
Originaltitel: Mr. Penumbra´s 24-Hour-Bookstore
Vorne weg
Ich habe den Roman im Rahmen der Genreleserunde Fantasy auf whatchareadin gelesen, musste jedoch feststellen, dass es gar keine Fantasy ist, sondern nur als solche daherkommt. Der Protagonist gerät immer wieder in Situationen, in denen man als Fantasie erfahrene Leserin glaubt, gleich geschehe etwas Mystisches oder Magisches. Die Grenzen der Realität werden aber nicht überschritten, was die fantasiereiche Geschichte jedoch in keinster Weise schmälert.
Inhalt
Der arbeitslose, junge Designer Clay Jannon beginnt einen Aushilfsjob in der sonderbaren Buchhandlung des Mr. Penumbra, die wie eine hochkant gestellte Schuhschachtel aufgebaut und rund um die Uhr geöffnet ist. Der vordere Teil der Buchhandlung gleicht einer normalen, in der man jedoch nur Bücher erwerben kann, die dem Besitzer gefallen. Im hinteren Teil erstrecken sich die Regale über drei Stockwerke und die "Ladenhüter" sind nur über Leitern zu erreichen. In Clays Schicht - der Nachtschicht - tauchen in regelmäßigen Abständen wie Professoren aussehende ältere Herrschaften auf und leihen sich ein Buch aus diesem Teil. Leihen, den sie bringen immer wieder eines mit seltsamem Titel zurück und verlangen ein neues, das Clay mithilfe eines alten MacBooks findet. Seine Aufgabe ist es, in Logbüchern ihr Erscheinen - den Zeitpunkt und auch ihre Äußeres- zu notieren. Obwohl es ihm verboten ist, wirft Clay animiert durch einen guten Freund eines Tages einen Blick in eines dieser alten Bücher und findet statt sinnvollen Text nur Buchstabenreihen, die einen Art Code ergeben müssen. Mehr oder weniger aus Langeweile entwirft Clay ein 3D-Modell der Buchhandlung an seinem MacBook, fügt die Daten der Ausleihenden und auf Anregung der jungen Informatikerin Kat eine Zeitlinie hinzu und erkennt, dass die Ausleihenden in den Regalen ein bestimmtes Muster hinterlassen, so dass er voraussagen kann, aus welchem Regal der nächste ein Buch ausleihen wird.
Sonntag, 5. Juni 2016
Irène Némirovsky: Das Mißverständnis
- eine tragische Liebesgeschichte.
Buchdaten
Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 10. August 2015
ISBN-13: 978-3442749515
Originaltitel: Le malentendu
Vorne weg
Irène Némoriovsky ist die Tochter eines jüdischen Bankiers, die in Kiew geboren wurde. Während der Oktoberrevolution emigrierte ihre Familie nach Paris, wo sie mit ihrem ersten Roman "David Golder" berühmt wurde.Während des 2.Weltkrieges wurde sie verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Dort starb sie am 17.August 1942. Ihre beiden Töchter überlebten den Krieg und retteten Teile des Romans "Suite francaise". Jedoch erst nach dem Tod einer Tochter im Jahre 1996 wurde das Fragment in seiner Bedeutung wiederentdeckt und der Roman avancierte daraufhin zum Weltbestseller.
Inhalt
Der mittellose Yves Harteloup stammt aus edlem Pariser Geschlecht, dessen Vater "zwei Leidenschaften gepflegt (hatte): Frauen und Pferde. Die einen wie die anderen hatten gleichartige Empfindungen von Rausch, verzweifelter Kopflosigkeit und Gefahr in ihm hervorgerufen." (S.15)
Seine Kindheit erlebt er völlig unbeschwert und im Luxus, als 18 -Jähriger wird er Waise, ist jedoch finanziell versorgt. Erst der 1.Weltkrieg verändert sein Leben nachhaltig: Er verliert sein Geld und seinen Lebensmut - er ist resigniert und müde und die Bilder aus den Schützengräben verfolgen ihn.
Aufgrund der finanziellen Not muss er in einem Büro als Angestellter arbeiten, hält jedoch mit aller Macht an den Gewohnheiten des ehemaligen luxuriösen Lebens fest. So spart er für einen Urlaub in Hendaye (eine französische Stadt an der Grenze zu Spanien) und lernt dort die junge Denise kennen, die mit einem reichen Geschäftsmann verheiratet und Mutter einer entzückenden zweijährigen Tochter ist.
Sie verbringen regelmäßig Zeit miteinander und erst, als Denise einen Tag lang weg ist, erkennt Yves, dass er sich verliebt hat, ohne es sich wirklich eingestehen zu wollen. Behutsam nähern sie sich an und beginnen eine Affäre, die den Sommer überdauert und in Paris fortgesetzt wird.
Allerdings wird sie überschattet von Yves Angestelltentätigkeit, die zeitliche und auch finanzielle Beschränkungen mit sich bringt. Diese Liebe, die versucht einen Bogen zwischen zwei Extremen zu spannen, ist zum Scheitern verurteilt: Während Denise sich ganz ihren Gefühlen widmen kann und ständig von Yves verlangt, ihr zu sagen, dass er sie liebt, damit sie sich seiner sicher ist, plagen Yves ständige Geldsorgen, über die er aber mit ihr nicht sprechen kann, da es ihm peinlich ist und er sie nicht damit belasten will.
So verharren ihre Konversationen in Nichtigkeiten. Denise erstickt Yves mit ihrer Liebe, während er ihr nicht geben kann, wonach es ihr verlangt:
"Ich kann Ihnen nicht geben, was Sie von mir verlangen. Es ist nicht meine Schuld, Denise. Vielleicht habe ich genausowenig Gefühl wie Geld, ich weiß es nicht...Aber ich gebe Ihnen alles, was ich geben kann..." (S.94)
Im Alltag kann diese Liebe nicht bestehen, da die kurze Zeit, die sie miteinander täglich verbringen können, beiden abverlangt, genau auf den Punkt zärtlich, gut gelaunt zu sein und den anderen zu beglücken, so dass sie letztlich auch zerbricht - wie, das möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Bewertung
Auf der Buchrückseite steht: "Das Psychogramm einer zum Scheitern verurteilten Liebesbeziehung", was den Kern der Geschichte sehr gut trifft.
Denise Mutter analysiert die Beziehung der beiden treffend, als sie feststellt, dass beide egoistisch agieren. Denise verlangt von Yves abends gut gelaunt zu sein, ihr seine Liebe zu gestehen, während er müde und erschöpft, nicht über seine Sorgen reden möchte und sie so aus seinem Leben heraushält. Letztlich fehlt es Denise an Verständnis für seine Welt und er vermag nicht, seinen Stolz zu überwinden und sie daran teilhaben zu lassen. Hinzu kommt, dass er sich nicht eingestehen will, wie sehr er sie letztlich liebt. Er erkennt dies erst, als die Selbstverständlichkeit ihrer Liebe verloren scheint.
Ein Roman, der aufgrund der Erzählweise, die in personaler Sicht aus Yves und Denise Perspektive das Geschehen schildert, eine Distanz zu den Figuren schafft, die wiederum eine kritische Sicht auf diese ermöglicht. Man möchte Denise zurufen: Lass ihm Luft zum Atmen, versuch seine Situation zu verstehen und hör ihm zu! Sei nicht böse und verzweifelt, wenn er dir nicht täglich seine Liebe gestehen will! Andererseits möchte man Yves sagen, er solle über seinen Schatten springen, Denise an sich heranlassen und seine Sorgen mit ihr teilen, damit eine wirkliche Partnerschaft möglich ist.
Der Roman macht deutlich, dass Liebe allein nicht ausreicht, um gemeinsam durchs Leben zu gehen.
Lesenswert!
Buchdaten
Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 10. August 2015
ISBN-13: 978-3442749515
Originaltitel: Le malentendu
Vorne weg
Irène Némoriovsky ist die Tochter eines jüdischen Bankiers, die in Kiew geboren wurde. Während der Oktoberrevolution emigrierte ihre Familie nach Paris, wo sie mit ihrem ersten Roman "David Golder" berühmt wurde.Während des 2.Weltkrieges wurde sie verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Dort starb sie am 17.August 1942. Ihre beiden Töchter überlebten den Krieg und retteten Teile des Romans "Suite francaise". Jedoch erst nach dem Tod einer Tochter im Jahre 1996 wurde das Fragment in seiner Bedeutung wiederentdeckt und der Roman avancierte daraufhin zum Weltbestseller.
Inhalt
Der mittellose Yves Harteloup stammt aus edlem Pariser Geschlecht, dessen Vater "zwei Leidenschaften gepflegt (hatte): Frauen und Pferde. Die einen wie die anderen hatten gleichartige Empfindungen von Rausch, verzweifelter Kopflosigkeit und Gefahr in ihm hervorgerufen." (S.15)
Seine Kindheit erlebt er völlig unbeschwert und im Luxus, als 18 -Jähriger wird er Waise, ist jedoch finanziell versorgt. Erst der 1.Weltkrieg verändert sein Leben nachhaltig: Er verliert sein Geld und seinen Lebensmut - er ist resigniert und müde und die Bilder aus den Schützengräben verfolgen ihn.
Aufgrund der finanziellen Not muss er in einem Büro als Angestellter arbeiten, hält jedoch mit aller Macht an den Gewohnheiten des ehemaligen luxuriösen Lebens fest. So spart er für einen Urlaub in Hendaye (eine französische Stadt an der Grenze zu Spanien) und lernt dort die junge Denise kennen, die mit einem reichen Geschäftsmann verheiratet und Mutter einer entzückenden zweijährigen Tochter ist.
Sie verbringen regelmäßig Zeit miteinander und erst, als Denise einen Tag lang weg ist, erkennt Yves, dass er sich verliebt hat, ohne es sich wirklich eingestehen zu wollen. Behutsam nähern sie sich an und beginnen eine Affäre, die den Sommer überdauert und in Paris fortgesetzt wird.
Allerdings wird sie überschattet von Yves Angestelltentätigkeit, die zeitliche und auch finanzielle Beschränkungen mit sich bringt. Diese Liebe, die versucht einen Bogen zwischen zwei Extremen zu spannen, ist zum Scheitern verurteilt: Während Denise sich ganz ihren Gefühlen widmen kann und ständig von Yves verlangt, ihr zu sagen, dass er sie liebt, damit sie sich seiner sicher ist, plagen Yves ständige Geldsorgen, über die er aber mit ihr nicht sprechen kann, da es ihm peinlich ist und er sie nicht damit belasten will.
So verharren ihre Konversationen in Nichtigkeiten. Denise erstickt Yves mit ihrer Liebe, während er ihr nicht geben kann, wonach es ihr verlangt:
"Ich kann Ihnen nicht geben, was Sie von mir verlangen. Es ist nicht meine Schuld, Denise. Vielleicht habe ich genausowenig Gefühl wie Geld, ich weiß es nicht...Aber ich gebe Ihnen alles, was ich geben kann..." (S.94)
Im Alltag kann diese Liebe nicht bestehen, da die kurze Zeit, die sie miteinander täglich verbringen können, beiden abverlangt, genau auf den Punkt zärtlich, gut gelaunt zu sein und den anderen zu beglücken, so dass sie letztlich auch zerbricht - wie, das möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Bewertung
Auf der Buchrückseite steht: "Das Psychogramm einer zum Scheitern verurteilten Liebesbeziehung", was den Kern der Geschichte sehr gut trifft.
Denise Mutter analysiert die Beziehung der beiden treffend, als sie feststellt, dass beide egoistisch agieren. Denise verlangt von Yves abends gut gelaunt zu sein, ihr seine Liebe zu gestehen, während er müde und erschöpft, nicht über seine Sorgen reden möchte und sie so aus seinem Leben heraushält. Letztlich fehlt es Denise an Verständnis für seine Welt und er vermag nicht, seinen Stolz zu überwinden und sie daran teilhaben zu lassen. Hinzu kommt, dass er sich nicht eingestehen will, wie sehr er sie letztlich liebt. Er erkennt dies erst, als die Selbstverständlichkeit ihrer Liebe verloren scheint.
Ein Roman, der aufgrund der Erzählweise, die in personaler Sicht aus Yves und Denise Perspektive das Geschehen schildert, eine Distanz zu den Figuren schafft, die wiederum eine kritische Sicht auf diese ermöglicht. Man möchte Denise zurufen: Lass ihm Luft zum Atmen, versuch seine Situation zu verstehen und hör ihm zu! Sei nicht böse und verzweifelt, wenn er dir nicht täglich seine Liebe gestehen will! Andererseits möchte man Yves sagen, er solle über seinen Schatten springen, Denise an sich heranlassen und seine Sorgen mit ihr teilen, damit eine wirkliche Partnerschaft möglich ist.
Der Roman macht deutlich, dass Liebe allein nicht ausreicht, um gemeinsam durchs Leben zu gehen.
Lesenswert!
Freitag, 3. Juni 2016
A.J. Betts: Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
- ein Jugendroman über zwei Jugendliche, die der Kampf gegen Krebs verbindet.
Buchdaten
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Fischer KJB
Erschienen am: 16. September 2015
ISBN-13: 978-3596812547
Originaltitel: Zac & Mia
Vorne weg
Natürlich denkt man, wenn man den Klappentext gelesen hat, sofort an den Roman "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", in dem sich auch zwei Jugendliche, die an Krebs erkrankt sind, kennen und lieben lernen. Abgesehen von dieser Konstellation unterscheiden sich die beiden Romane aber erheblich voneinander, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass die Autorin selbst in einem Krankenhaus unterrichtet und das Schicksal der Jugendlichen hautnah miterlebt. So liegt der Fokus des Romans zunächst auch auf dem Krankenhausaufenthalt, der sehr realitätsnah geschildert wird.
Inhalt
Der 17-jährige Zac liegt nach einer Knochenmarktransplantation in einem isolierten Zimmer der Onkologie eines Krankenhauses in Perth (Australien). Lediglich seine Mutter darf zu ihm und kümmert sich rührend (für ihn teilweise nervend) um ihn. Zac nimmt sein Schicksal, an Leukämie erkrankt zu sein, an und geht sehr offensiv damit um. Alle seine Freunde hält er über Facebook auf dem Laufenden und er kennt jede erdenkliche Statistik, die mit seiner Erkrankung und Krebs generell zu tun hat. So hat er stets die Wahrscheinlichkeit des Überlebens parat.
Im Nebenzimmer, Kopf an Kopf sozusagen, zieht Mia ein, die einen Tumor am Unterschenkelknochen hat und ihrer Wut über die Ungerechtigkeit der Krankheit freien Lauf lässt und ihren Freunden eine Lügengeschichte über ihren Aufenthaltsort auftischt.
Nach einer sehr lauten Musikattacke nimmt Zac über Klopfzeichen Kontakt mit Mia auf. Doch der Start ihrer Freundschaft ist holprig, über missverstandene Zettel, eine etwas verunglückte Facebook-Kommunikation und dann wird Mia nach der Chemo entlassen. Mit ihrer ehrlichen Art fehlt sie Zac, der aufgrund einer Erkältung noch länger in Isolation verbringt - ohne seine Mutter. Dann kehrt Mia zurück und wird operiert - mit für sie unerträglichen Folgen, für die sie ihre Mutter verantwortlich macht. Viel mehr will ich an der Stelle nicht verraten!
Die Wut, der Schmerz und die Ungerechtigkeit, die sie empfindet, und die Unfähigkeit, sich selbst annehmen zu können, führen sie schließlich zur Olivenfarm von Zacs Familie. Die grundverschiedenen Teenager nähern sich in dieser für Mia ungewohnten Umgebung an und schließlich gelingt es ihnen, sich für kurze Zeit gegenseitig Halt zu geben.
Der Roman wird jeweils aus der Ich-Perspektive von Zac und Mia erzählt, wobei zunächst Zacs Sicht und im weiteren Verlauf der Handlung Mias Perspektive im Vordergrund stehen. Das Schlusswort hat Zac und der Epilog spannt einen gelungenen Bogen zum Beginn der Geschichte.
Bewertung
Obwohl die Thematik eine ähnliche ist, ist das ein völlig anderer Roman als "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", der wesentlich emotionaler erzählt, die Figuren ganz dicht an die Leser/innen heranrücken lässt und der mit der Suche nach dem Autor Peter Van Houten in Amsterdam neben der "Liebesgeschichte" noch einen weiteren Handlungsstrang hat.
Der vorliegende Roman hingegen ermöglicht den Leser/innen eine größere Distanz. Denn trotz der Ich-Perspektive erlebt man die Emotionen desjenigen, dem es gerade schlechter geht, immer aus der Sicht des anderen mit. Viele Gefühle und Gedanken werden nur angedeutet und es obliegt den Leser/innen, sie zu interpretieren. Dadurch ist die Geschichte zwar nicht so emotional aufwühlend, der Kampf gegen den Krebs und die Tatsache, dass er Mias und Zacs Leben bestimmt, wird jedoch sehr einfühlsam geschildert. Wie schwierig und vor allem überlebenswichtig es ist, sich auf den jeweils anderen einzulassen, wenn man so doch so viel mit sich selbst zu tun hat, wird sehr subtil erzählt. Mias verzweifelter Kampf, ihren Körper mit der Krankheit anzunehmen, ein neuen Lebensentwurf zu beginnen, berührt ebenso, wie Zacs verzweifelter Versuch, sich nicht vom Krebs unterkriegen zu lassen. Die sich entwickelnde Liebe - auch hier ein Kontrast zu "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" - ist ein wichtiger Teil der Handlung, steht jedoch nicht im Vordergrund.
Der Roman schildert empathisch und sensibel, wie wichtig das gegenseitige "Halten" und Mut machen ist, um den Kampf gegen eine unberechenbare Krankheit, die weder mit Wut noch mit Statistiken zu bändigen ist, aufzunehmen.
Ein lesenswerter Roman!
Buchdaten
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Fischer KJB
Erschienen am: 16. September 2015
ISBN-13: 978-3596812547
Originaltitel: Zac & Mia
Vorne weg
Natürlich denkt man, wenn man den Klappentext gelesen hat, sofort an den Roman "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", in dem sich auch zwei Jugendliche, die an Krebs erkrankt sind, kennen und lieben lernen. Abgesehen von dieser Konstellation unterscheiden sich die beiden Romane aber erheblich voneinander, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass die Autorin selbst in einem Krankenhaus unterrichtet und das Schicksal der Jugendlichen hautnah miterlebt. So liegt der Fokus des Romans zunächst auch auf dem Krankenhausaufenthalt, der sehr realitätsnah geschildert wird.
Inhalt
Der 17-jährige Zac liegt nach einer Knochenmarktransplantation in einem isolierten Zimmer der Onkologie eines Krankenhauses in Perth (Australien). Lediglich seine Mutter darf zu ihm und kümmert sich rührend (für ihn teilweise nervend) um ihn. Zac nimmt sein Schicksal, an Leukämie erkrankt zu sein, an und geht sehr offensiv damit um. Alle seine Freunde hält er über Facebook auf dem Laufenden und er kennt jede erdenkliche Statistik, die mit seiner Erkrankung und Krebs generell zu tun hat. So hat er stets die Wahrscheinlichkeit des Überlebens parat.
Im Nebenzimmer, Kopf an Kopf sozusagen, zieht Mia ein, die einen Tumor am Unterschenkelknochen hat und ihrer Wut über die Ungerechtigkeit der Krankheit freien Lauf lässt und ihren Freunden eine Lügengeschichte über ihren Aufenthaltsort auftischt.
Nach einer sehr lauten Musikattacke nimmt Zac über Klopfzeichen Kontakt mit Mia auf. Doch der Start ihrer Freundschaft ist holprig, über missverstandene Zettel, eine etwas verunglückte Facebook-Kommunikation und dann wird Mia nach der Chemo entlassen. Mit ihrer ehrlichen Art fehlt sie Zac, der aufgrund einer Erkältung noch länger in Isolation verbringt - ohne seine Mutter. Dann kehrt Mia zurück und wird operiert - mit für sie unerträglichen Folgen, für die sie ihre Mutter verantwortlich macht. Viel mehr will ich an der Stelle nicht verraten!
Die Wut, der Schmerz und die Ungerechtigkeit, die sie empfindet, und die Unfähigkeit, sich selbst annehmen zu können, führen sie schließlich zur Olivenfarm von Zacs Familie. Die grundverschiedenen Teenager nähern sich in dieser für Mia ungewohnten Umgebung an und schließlich gelingt es ihnen, sich für kurze Zeit gegenseitig Halt zu geben.
Der Roman wird jeweils aus der Ich-Perspektive von Zac und Mia erzählt, wobei zunächst Zacs Sicht und im weiteren Verlauf der Handlung Mias Perspektive im Vordergrund stehen. Das Schlusswort hat Zac und der Epilog spannt einen gelungenen Bogen zum Beginn der Geschichte.
Bewertung
Obwohl die Thematik eine ähnliche ist, ist das ein völlig anderer Roman als "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", der wesentlich emotionaler erzählt, die Figuren ganz dicht an die Leser/innen heranrücken lässt und der mit der Suche nach dem Autor Peter Van Houten in Amsterdam neben der "Liebesgeschichte" noch einen weiteren Handlungsstrang hat.
Der vorliegende Roman hingegen ermöglicht den Leser/innen eine größere Distanz. Denn trotz der Ich-Perspektive erlebt man die Emotionen desjenigen, dem es gerade schlechter geht, immer aus der Sicht des anderen mit. Viele Gefühle und Gedanken werden nur angedeutet und es obliegt den Leser/innen, sie zu interpretieren. Dadurch ist die Geschichte zwar nicht so emotional aufwühlend, der Kampf gegen den Krebs und die Tatsache, dass er Mias und Zacs Leben bestimmt, wird jedoch sehr einfühlsam geschildert. Wie schwierig und vor allem überlebenswichtig es ist, sich auf den jeweils anderen einzulassen, wenn man so doch so viel mit sich selbst zu tun hat, wird sehr subtil erzählt. Mias verzweifelter Kampf, ihren Körper mit der Krankheit anzunehmen, ein neuen Lebensentwurf zu beginnen, berührt ebenso, wie Zacs verzweifelter Versuch, sich nicht vom Krebs unterkriegen zu lassen. Die sich entwickelnde Liebe - auch hier ein Kontrast zu "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" - ist ein wichtiger Teil der Handlung, steht jedoch nicht im Vordergrund.
Der Roman schildert empathisch und sensibel, wie wichtig das gegenseitige "Halten" und Mut machen ist, um den Kampf gegen eine unberechenbare Krankheit, die weder mit Wut noch mit Statistiken zu bändigen ist, aufzunehmen.
Ein lesenswerter Roman!
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