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Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts
(S.164 von 426)
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2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
- Und ich war auf dem Nowodewitschi, sagte er. Und Irina sagte:
-Machst du mir eine Zigarette an?
-Machst du mir eine Zigarette an?
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Eigentlich möchte ich keine Schullektüre hier posten. Aber bei diesem Roman mache ich eine Ausnahme, da ich ihn wirklich lesenswert finde - nicht nur für AbiturientInnen. Außerdem ist Eugen Ruge Träger des Deutschen Buchpreises 2011.
Erzählt wird die Geschichte einer Familie, verknüpft mit der Geschichte der DDR. Waren die Großeltern Alexanders, des Protagonisten, noch überzeugte Kommunisten, sind die Eltern, v.a. der Vater Kurt, angelehnt an den Vater Eugen Ruges (Wolfgang Ruge) zwar systemtreue DDR-Bürger, aber der Glaube an den Kommunismus ist schon abgeschwächt, v.a. bei Alexanders Mutter - Irina, die aus Russland stammt. Alexander selbst flüchtet kurz vor dem Mauerfalls in die Bundesrepublik Deutschland.
Erzähltechnisch interessant ist, dass der Autor zwischen verschiedenen Zeitebenen hin- und herspringt. So beginnt der Roman 2001, als Alexander von einer unheilbaren Krebserkrankung erfährt. Dann wird aus der Perspektive der Großmutter Charlotte erzählt, die sich 1952 in Mexiko befindet, auch der 4jährige Alexander kommt zu Wort, usw. So fügt sich puzzleartig das Leben bzw. der Zerfall dieser Familie zusammen, gleichzeitig erlebt den "Untergang" der DDR mit.
4. Welcher Gegenspieler/Bösewicht ist dir im Besonderen in Erinnerung geblieben - positiv oder negativ-, aus welchem Buch kommt er und warum?
Spontan zu dieser Frage ist mir Lord Voldemort aus "Harry Potter" eingefallen - ein Bösewicht ohne jegliche positive Eigenschaften, ein durch und durch böser Zauberer, der wortwörtlich seine Seele für die Unsterblichkeit zerstört hat und nicht mehr in der Lage ist Gefühle wie Mitleid, Zuneigung und v.a. Liebe zu empfinden. Für mich verkörpert er das Böse schlechthin, da er die Liebe ablehnt und sie verachtet, dabei ihre Kraft verkennt. Es ist weniger der Hass, sondern die Abwesenheit von Liebe, die ihn zum "Bösewicht" macht, so dass er nie zum Sympathieträger werden kann.